Das dritte Quartal verlief für Small & Micro Caps unerfreulich. Die negative Entwicklung zum Ende des zweiten Quartal hat sich im dritten Quartal fortgesetzt und während Large Caps sich von den Kurseinbrüchen Anfang August wieder schnell erholen konnten, war dies bei Small Caps nicht der Fall. Auch wenn die Sommermonate saisonal betrachtet eher schwache Monate sind, konnte sich die Aufholbewegung von Small Caps bisher noch nicht einstellen. Dies zeigt sich auch mit Blick auf die Entwicklung des Tigris Small & Micro Cap Growth Funds.
Die Ausblicke für dieses Jahr sind – bezugnehmend auf die Unternehmen im Tigris Small & Micro Cap Growth Fund – unverändert positiv. Im Durschnitt wird ein Umsatzwachstum von 14,0 % sowie eine Ergebnissteigerung i.H.v. 18,4 % für 2024 prognostiziert (bezogen auf 18/19 Unternehmen im Umsatz & 17/19 im Ergebnis). Wir sehen daher unverändert deutliches Potenzial bei unseren Portfoliounternehmen.
In der Eurozone hat die EZB inzwischen das dritte Mal in Folge die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf zuletzt 3,25 % gesenkt. Weitere dürften in den kommenden Monaten folgen, da die Inflationsrate mit 2,0 % zuletzt auf das Zielniveau von 2,0 % gefallen ist. Ebenso in den USA wurde im September der Leitzins gesenkt. Die FED senkte diesen dabei sogar um 50 Basispunkte auf 4,75-5,00 %. Gleichzeitig haben sich die Zinserwartungen der FED-Mitglieder für die Jahre 2024, 2025 und 2026 gegenüber Juni spürbar reduziert. Aufgrund der auf zuletzt 2,4 % gesunkenen Inflationsrate dürfte daher weiterer Spielraum für Zinssenkungen in den USA vorhanden sein. Zinssenkungen sollten sich als klar positiv für das Small & Micro Cap Segment auswirken, da dies auch die Risikoaffinität von Investoren erhöht und andere Anlageklassen unattraktiver werden.
Private Equity Firma kauft Stemmer Imaging
Erfreuliche Nachrichten gab es beim Portfoliowert Stemmer Imaging AG, einem der führenden internationalen Systemhäuser für Bildverarbeitungstechnologie. Am 22. Juli hat die Private Equity Gesellschaft MiddleGround Capital bekanntgegeben, ein öffentliches Übernahmeangebot für Stemmer über 48,00 € je Aktie zu veröffentlichen. Die Aktie war im November 2022 in den Fonds aufgenommen worden. Stemmer profitiert von der steigenden Nachfrage nach Automatisierungslösungen in diversen Branchen wie der Logistik, Sport oder Lebensmittelverarbeitung. Zugleich generiert das Unternehmen attraktive Ergebnismargen (EBITDA-Marge 2023: 18,4 %) und weist aufgrund sehr geringer Investitionen (<1,0 %) eine hohe Cash-Generierung (Free Cashflow zum Umsatz 2023: 11,8 %) auf.
Der Preis von 48,00 € bedeutete einen Aufschlag von rund 52 % gegenüber dem Vortageskurs, sodass für den Fonds im Zuge dessen eine positiver Performance-Beitrag i.H.v. 2,3 % realisiert werden konnte. Da der geplante Übernahmepreis mit 48,00 € schon recht nahe an unserem Kursziel von 58,00 € lag, haben wir entschieden die Aktie zu verkaufen und die Liquidität neu zu investieren. Bezogen auf unseren durchschnittlichen Einstandspreis von 35,48 € konnten wir somit eine Performance von 35,3 % erzielen. Neben dem realisierten Kursgewinn konnten wir in diesem Jahr zudem noch eine Dividende i.H.v. 2,70 € vereinnahmen. Im vergangenen Jahr erhielten wir eine Dividende i.H.v. 3,00 €. In Summe ergibt sich eine Rendite von 51,4 %. Im Zuge dessen war es bereits das siebte Übernahmeangebot, dass wir seit Fondsauflage für ein Portfoliounternehmen erhalten haben.
Neuaufnahme Brockhaus Technologie
Neu aufgenommen wurde im dritten Quartal die Brockhaus Technologies AG. Das Unternehmen ist eine Beteiligungsholding mit dem Fokus auf wachstumsstarke sowie hochprofitable Technologie- und Innovationsunternehmen mit B2B-Geschäftsmodellen. Derzeit umfasst das Portfolio zwei Beteiligungen. Einerseits die IHSE GmbH, einem Anbieter von IT-Komponenten zur hochsicheren Datenübertragung im KVM-Segment (Keyboard, Video, Mouse). Zum anderen die Firma Bikeleasing, die sich auf die Vermittlung, Finanzierung und Verwaltung von Dienstradleasingverträgen über den Arbeitgeber spezialisiert hat.
Darüber hinaus wurde im April dieses Jahres über die Bikeleasing die Probonio GmbH erworben, ein Anbieter für das Management einer Vielzahl von Mitarbeiter Benefits. Auf der selbst entwickelten Plattform werden derzeit mehr als zehn verschiedene Benefits angeboten. Damit vollzieht Bikeleasing den strategischen Schritt, sich zu einer Multi-Benefit-Software zu entwickeln. Mit bereits 67.000 Firmenkunden bei Bikeleasing, die wiederum 3,6 Millionen Mitarbeiter beschäftigen, ergibt sich für die Probonio Plattform ein großer Hebel. In diesem Jahr plant Brockhaus einen Umsatz von 220-240 Mio. € sowie ein adjustiertes EBITDA von 80-90 Mio. €. Die bereinigte EBITDA-Marge wird somit bei >35 % erwartet. Die jüngst vorgelegten Q3-Zahlen haben diese Entwicklung bestätigt.
Durch das angestrebte Wachstum und das steigende Ergebnis wird sich einerseits die noch auf das Nettoergebnis belastende Abschreibung aus Kaufpreisallokation (PPA) weniger stark auswirken. Zudem sollte die weitere Rückführung von Akquisitionsdarlehen das Finanzergebnis entlasten und somit auch zu einem nachhaltig positiven Nettoergebnis führen. Aufgrund des Verkaufs einer Beteiligung im Jahr 2022 (Palas) sowie der zwischenzeitlich erzielten Cashflows, die wiederum finanziellen Spielraum bieten, ist Brockhaus unverändert auf der Suche nach neuen Portfoliounternehmen.
init sowie Eckert & Ziegler neu in Top-5
Neu in die Top-5 aufgenommen wurden die Aktien der init SE (6,3 %) sowie der Eckert & Ziegler SE (6,6 %).
Init ist ein Anbieter von IT-Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr und konnte Anfang des Jahres zwei sehr große Aufträge aus Atlanta (bis zu 246 Mio. USD) sowie London (bis zu 160 Mio. Pfund) erhalten. Beide dürften sich ab 2025 nennenswert in den Zahlen von init niederschlagen. Durch die steigende Urbanisierung sowie den geplanten Ausbau der öffentlichen Nahverkehrsnetze wird in den kommenden Jahren viel staatliches Geld in den Ausbau investiert. Init kann als einer der weltweit führenden Anbieter davon profitieren. In der ersten Jahreshälfte erhöhte sich der Umsatz um 27,7 % auf 114,5 Mio. € und das EBIT hat sich auf 6,7 Mio. € vervierfacht. Der Auftragseingang hat sich, auch bedingt durch die Großaufträge, um 176,0 % auf 305,0 Mio. € erhöht. Der Gründer, Großaktionär & CEO der Gesellschaft hat in den vergangenen Monaten immer wieder init Aktien gekauft, was wir als positiv bewerten.
Eckert & Ziegler ist Hersteller von radioaktiven Komponenten. Diese Radioisotope, wie beispielsweise Gallium (Ga-68), Lutetium (Lu-177), Actinum (Ac-225) oder Yttrium (Ytt-90), finden immer mehr Anwendung in der Diagnose und Therapie von verschiedenen Krebsarten. In einem oligopolistischen Markt hat sich Eckert & Ziegler über Jahre hinweg eine sehr gute Marktposition erarbeitet. So beliefert das Unternehmen bereits große Pharmaunternehmen und hat mit Biotechunternehmen, die sich in fortgeschrittenen Stadien ihrer Medikamentenzulassung befinden, Abnahme- oder Liefervereinbarungen getroffen. Im ersten Halbjahr stiegen die Umsätze in diesem Bereich um 48,5% auf 57,9 Mio. € und hatten bereits einen Anteil von 39,8% am Konzernumsatz. Während kurzfristig vor allem Gallium und Lutetium Potenzial verspricht, bietet mittelfristig Actinium besonderes Wachstumspotenzial, da es sogenannter Alpha Emitter noch gezielter in der Therapie eingesetzt werden kann. Dafür befindet sich Eckert & Ziegler derzeit im Ausbau der eigenen Kapazitäten, um ab dem Jahr 2028 über Produktionskapazitäten für mehreren zehntausend Patientendosen pro Jahr verfügen zu können. Bereits im Verlauf des kommenden Jahres sollte sich das Wachstum bei Eckert & Ziegler beschleunigen können. Bis 2028/29 plant das Unternehmen den Umsatz gegenüber 2023 (246,1 Mio. €) zu verdoppeln.
Quelle: Tigris Capital
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